Nähst du deine Kleidung selbst oder spielst mit dem Gedanken Kleidung zu nähen, wirst du schnell merken, dass das genähte Kleidungsstück nicht immer auf Anhieb passt.
Manchmal sind Anpassungen am Schnitt notwendig, auch wenn das ein ungeliebtes Thema für viele ist.
Die größte Freude beim Nähen ist natürlich der Part an der Nähmaschine. Doch die Vorbereitung dauert oftmals viel länger, als das Nähen selbst. Deshalb möchtest du wahrscheinlich nicht mehr Zeit mit dem Schnittmuster verbringen, als notwendig. Denn die normale Vorbereitung nimmt genug Zeit in Anspruch.
Und dennoch rate ich dir, dich mit dem Thema Schnittanpassung näher zu befassen!
Du weißt selber, wie viel Geld du für Stoffe und Nähzubehör ausgeben kannst und dazu kommen noch die Schnittmuster. Für das Nähen selbst benötigst du viel Zeit.
Das alles investierst du in selbstgenähte Kleidung und dann willst du dich mit schlecht sitzender Garderobe zufrieden geben?
Gerade weil du selber nähst, kannst du die Passform deiner Kleidung beeinflussen. Das ist der große Vorteil, den du bei gekaufter Kleidung nicht bekommst.
Möchtest du also Kleidung nähen, die an deine Figur angepasst ist, kommst du nicht um die Anpassung deiner Schnitte herum.
Um zu verstehen, welche Schnittanpassungen du benötigst und um diese schnell umzusetzen, habe ich das System der Schnittanpassung erstellt.
Mit diesem System sparst du Zeit und kannst jeden Schnitt an deine individuelle Figur anpassen.
In diesem Beitrag möchte ich dir den ersten Schritt meines Systems der Schnittanpassung erklären, das Analysieren.
Mithilfe des Systems der Schnittanpassung leite ich dich in meinem Onlinekurs “Schnitt Balance” in 4 Schritten durch deine Schnittanpassungen.
Im Kurs erfährst du, wie du deine Figur analysierst, dein Schnittmuster ausgleichst, die Passform kontrollierst und die notwenigen Schnittanpassungen vornimmst.
HIER geht es zum Onlinekurs.

Schritt Nr. 1 - Analysieren
Für die Analyse deiner Figur, solltest du dir ausreichend Zeit nehmen!
Das ist ein wichtiger Punkt bei der Schnittanpassung, den viele leider vernachlässigen.
Nur wenn du deine Figur und ihre Besonderheiten gut kennst, kannst du verstehen, wie du deine Schnitte optimal anpassen kannst.
Zur Figuranalyse zählen folgende Punkte:
Körperform verstehen
Wir sind alle einzigartig! Keine Figur gleicht der Anderen und das ist gut so!
Einige sind groß, die Anderen sind klein, jemand hat eine große Brust, jemand anderes eine kleine, einige haben ein breites Becken, die Anderen ein großes Gesäß.
Es ist wichtig, diese besonderen Merkmale deiner Figur zu erkennen, um zu verstehen, an welchen Stellen du später Anpassungen am Schnitt vornehmen musst.
Ich weiß, dass jede von uns ihre „Problemzonen“ kennt, aber hast du deinen Körper schon einmal ganz neutral im Spiegel betrachtet und geschaut, welche Stellen besonders „auffällig“ sind?
Die Körperform zu analysieren und zu verstehen, ist der erste Schritt und der Start der Schnittanpassungen für deine Figur.
Maßnehmen
Beim Nähen und besonders bei Schnittanpassungen ist das sorgfältige Maßnehmen sehr wichtig!
Sind dir Stellen an deiner Figur aufgefallen, die eine besondere Beachtung verdienen, solltest du diese unbedingt nachmessen und mit den Maßen am Schnittmuster vergleichen.
Aber nicht nur diese Maße sind wichtig, sondern noch weitere Längen und Umfänge, mit denen du später dein Schnittmuster kontrollieren kannst.
Dazu gehören unter anderem:
- Brustumfang
- Oberbrustumfang
- Taillenumfang
- Hüftumfang
- vordere Länge
- Rückenlänge
- Schulterbreite
- Armlänge
- Brusthöhe
Nach dem Maßnehmen hast du Zahlen in der Hand (oder auf dem Papier), mit denen du ganz konkret deinen Schnitt abgleichen kannst.

Ein wichtiges Körpermaß bei uns Frauen ist der Brustumfang. Anhand dieser Stelle wird die Größe am Schnitt bestimmt. Genauer gesagt sind es zwei Maße, der Brust- und Oberbrustumfang.
Wie das funktioniert, habe ich HIER schon einmal aufgeschrieben.
Abweichungen am Schnitt finden
Hast du die Besonderheiten deiner Figur festgestellt und deine Körpermaße zusammen, kannst du nun die Abweichungen am Schnittmuster herausfinden.
Beim Nachmessen und Vergleichen ist es wichtig zu wissen, dass jeder Schnitt sogenannte Weitenzugaben enthält. Diese sind nötig, damit du dich in deinem Kleidungsstück später auch bewegen kannst. Die Weitenzugaben sind bei jedem Modell unterschiedlich, je nachdem, welche Wirkung mit dem Design erreicht werden soll.
Bei Schnitten für nicht dehnbare Stoffe muss die Weite beim Kleidungsstück auf jeden Fall mind. 4 cm weiter sein.
Bei Schnitten für dehnbare Stoffe kann die Weite auch kleiner ausfallen, als deine Körpermaße. Das ist abhängig davon, wie eng das Kleidungsstück anliegen soll. Für eine normale Passform sollte die Weite aber mindestens so groß sein, wie deine gemessene Weite am Körper.
Um Abweichungen am Schnittmuster zu finden, vergleichst du die Körpermaße mit den Maßen am Schnitt.
Du kannst die Längenmaße abgleichen und danach die Umfangmaße.
Stellst du fest, dass die Maße am Schnitt von deinen Körpermaßen abweichen, sollten hier Anapassungen vorgenommen werden.
Das war der erste Schritt des Systems der Schnittanpassung. Du siehst, dieser Schritt ist sehr umfangreich.
Diese Vorarbeit und Prüfung ist aber sehr wichtig und die Grundlage für alle weiteren Schnittanpassungen.
Aber keine Sorge, diesen Schritt musst du nur einmal machen. Die Erkenntnisse und das Wissen aus diesem Schritt kannst du immer wieder für deine Schnittanpassungen verwenden.
Möchtest du genau verstehen, wie du deine Figur analysieren, Passformfehler erkennen und deine Schnitte für Oberteile anpassen kannst, dann komm in meinen Onlinekurs “Schnitt Balance”.
Im Kurs erfährst du, wie du in 4 Schritten zu einem optimal angepassten Oberteil gelangst.
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei deinen Nähprojekten und den Schnittanpassungen!
Deine Olga